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Joseph BeuysRaum 20, Kunstakademie Düsseldorf ein Forschungsprojekt von Waldo Bien, FIU-Amsterdam


Raum 20 Klasse Beuys (The Beuys Class). Beuys is Professor at the Staatliche Kunstakademie Düsseldorf from 1961 until 10-10 1972, the day on which he is discharged by the Education Minister Johannes Rau, for political reasons. Together with his students Beuys occupies the secretary's office of the Art Academy to contest the decision about the enrolment of students who have been refused admittance. He refers to a previous Senate decision which states that every teacher has the right to admit as many students to his, or, her, class as he, or she, sees fit. The sacking of Beuys is the beginning of a long legal and ideological dispute which is finally settled in favour of Beuys, with a judgement handed down at the highest legal level. The Beuys class is a site of transformation for a whole generation of outstanding artists - Sigmar Polke, Tadeus, Blinky Palermo, Katharina Sieverding, Reiner Ruthenbeck, Jörg Immendorf, Lothar Baumgarten, Immi Knoebel, Michael Rutkowsky, Anatol, Walter Dahn, Felix Droese, Johannes Stüttgen, Anselm Kiefer, and so on. The Beuys Klasse has several classrooms or working spaces at its disposal. Classroom 20 is one of the largest and becomes a central meeting place. The weekly 'group discussions' in which everyone is seated in a circle and accessible to everyone attracts a very diverse audience, especially on Friday, they are eagerly awaited meetings that no one likes to miss, and everyone is invited to make an active contribution, either in the form of an art-work, by commentary, suggestions or participating in the discourse.

Waldo Bien, Amsterdam


Erste Schülergeneration der Klasse Beuys:

- Imi Giese, Jörg Immendorff, Imi Knoebel, Palermo, Katharina Sieverding -

  Die Auseinandersetzungen an der Düsseldorfer Kunstakademie in den späten 60er und frühen 70er Jahren bilden den Hintergrund der Präsentation von Werken der KünstlerInnen Imi Giese, Jörg Immendorff, Imi Knoebel, Palermo und Katharina Sieverding. Sie lernten sich durch ihr gemeinsames Studium bei Joseph Beuys kennen und gehörten zu seiner ersten Schülergeneration.

 In Düsseldorf kamen Anfang der 60er Jahre mehrere Faktoren zusammen, die ein Ende der alten Kunstkategorien und einen radikalen Neubeginn ermöglichten. Die Fluxuskonzerte und die daraus entstehenden Aktionen von Joseph Beuys seit 1961/62 hatten schon den Rahmen der traditionellen Gattungen gesprengt. Robert Morris war im Oktober 1964 nach Düsseldorf gekommen, stellte in der Galerie Schmela aus und veranstaltete als Freund von Beuys zusammen mit Yvonne Rainer eine Performance an der Akademie.

Die Düsseldorfer Akademie war in den 60er Jahren, mit Joseph Beuys im Mittelpunkt, ein wichtiges Aktionszentrum, von dem viele Impulse auf junge Künstler ausgingen. Giese, Immendorff, Knoebel, Palermo und Sieverding haben neben anderen in diesem Kontext ihre Wurzeln. Ihre Arbeiten entstanden zu einem Zeitpunkt und in einer historischen Situation, die den Beteiligten einzigartig erschien: am scheinbar bedingungslosen Neuanfang der Kunst, nachdem sich Malerei und Skulptur erschöpft hatten.

Rainer Giese und Wolf Knoebel kamen als Freunde 1964 nach Düsseldorf an die Akademie, lernten Palermo kennen, der schon seit 1962 in der Beuys-Klasse war, wechselten 1965 zu Beuys und benutzten 1966-69 den Raum 19 der Akademie als Atelier, in dem sie ihre IMI-Identität manifestierten. In dem inzwischen legendären Raum 19 entstanden aus einer sehr puristischen und experimentellen, der Beuysschen Ästhetik in vielem gerade entgegengesetzten Haltung, die minimalistischen und konzeptuellen Arbeiten von Imi Giese, Imi Knoebel und Palermo.

 Gleichzeitig trat Jörg Immendorff in die Klasse von Joseph Beuys ein und rebellierte in spektakulären Aktionen gegenüber seinem Meister, worin zugleich auch ein Kommentar gegenüber dem Kunstgeschehen ablesbar war. 1967 nahm Katharina Sieverding ihr Studium der Bildhauerei bei Joseph Beuys auf. Im Spannungsfeld von Raum 19 und Raum 20 der Beuys-Klasse, das sich zwischen dem programmatischen Festhalten an der Autonomie der Kunst und ihrer Aufbrechung bewegte, entstand eine Öffnung auf völlig neue Bereiche der Bildenden Kunst.

http://www.duesseldorf.de/stadtmuseum/sammlung/anlagen/bib_josephbeuys.pdf ( Spiegelung der Seite

 

>> ForschungsProjekt RAUM 20 

 


Info :Waldo Bien, FIU-Amsterdam

Links: Schüler von Joseph Beuys

Literatur: