Westfälische Nachrichten, 29. Juli 2011

Die "Klinke" öffnet viele Türen
Zeitschrift erhält einen Förderpreis

-kb- Münster

Am Tag der Preisverleihung: Andreas Mohn, Klinke-Redakteure und Ehrengäste
Foto: Konietzny / Münstersche Zeitung

Psychisch Kranke sind wie du und ich. Es gibt unter ihnen Menschen, die haben keinen Bezug zur Sprache. Und es gibt Menschen, die werden gepackt von der Lust am Formulieren.

Letztere sind für ihre Leidensgenossen, aber auch für alle anderen von unschätzbarem Wert, wie es gestern der Germanist Prof. Dr. Helmut Koch ausdrückte. Denn sie beherrschen die Kunst der "stellvertretenden Sprachfindung" - und können auf diesem Wege literarische Brücken schlagen. Von Kranken zu Kranken, von Kranken zu Nicht-Kranken.

Eine Zeitschrift, die sich als eine derartige Brücke versteht, trägt den Namen "Klinke" und darf sich ab sofort mit dem Titel "ausgezeichnet" schmücken. Denn bei einem Festakt im Hotel Mövenpick wurde die Zeitschrift mit dem ersten Förderpreis der Andreas-Mohn-Stiftung aus Bielefeld

geehrt. Der Preis ist mit 5000 Euro ausgestattet.

Bürgermeister Holger Wigger würdigte das Literaturprojekt mit den Worten: "Klinken öffnen Türen, und die Zeitschrift erfüllt diese Aufgabe in mehrfacher Hinsicht." Denn sowohl den Autoren als auch den Lesern erschließe sich eine komplett neue Welt.

Die "Klinke" erscheint seit 1977 mit der Unterstützung der Volkshochschule Münster mit einer Ausgabe pro Jahr. Die Auflage liegt bei 1500 Exemplaren.

Nach Auskunft des Koordinators Michael Winkelkötter gehören zwölf Autoren zum engeren Redaktionsteam, weiter zehn würden phasenweise hinzustoßen. Der Auswahl der Texte gehe häufig eine intensive Diskussion voraus. "Wir können schon mal einen ganzen Abend über ein Gedicht sprechen. Koch würdigte die "Klinke" als einen "Juwel unter den Patienten -Zeitungen".

 

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Klinke erhält Förderpreis der Andreas-Mohn-Stiftung