Frank Jebe
"ohne Titel"

 
Der Künstlichkeit simulierter Miniaturwelten malerisch nachzuforschen, hat sich Frank Jebe zur Aufgabe gemacht: So malt er bevorzugt Eisenbahnanlagen und kleine Spielzeug-Häuser, Flipperautomaten und Minigolf-Architekturen, die dadurch zum Modellfall der Malerei, zum Bild vom Abbild der Wirklichkeit werden. Dabei lassen etwa die aus erhöhter Perspektive gesehenen Modellbau-Anlagen mit ihren obligatorischen Bergen und Schienenkreisen an das überlieferte Kompositionsschema der Welt- oder Überschaulandschaft denken, wäre da nicht der monochrome Hintergrund, von dem sich das Panorama als maßstabsgetreuer Ausschnitt einer typisierten Modellwelt erweist. Und doch geht es Frank Jebe nur vordergründig um eine potenzierte Mimesis. Denn statt die Imitation zu imitieren, unterwandert er den Realitätsanspruch seiner Motive, indem er sie in die inkompatible Sprache einer farbintensiven Malerei übersetzt, die der Ästhetik bunter Spielzeugwelten ganz eigene Spielregeln abgewinnt.