Clemens Leonhard, Koordinator der Sprachkurse im Rahmen der Flüchtlingshilfe Südviertel, berichtet:
Seit zwei Wochen laufen die Deutschkurse für Erwachsene in der Unterkunft am Dahlweg. Am Montag (21.03.) beginnt eine neue Gruppe von Teams mit demselben Angebot im neuen Gebäude an der Robert Bosch-Straße. In jedem der beiden Häuser wohnen ca. zwanzig Familien. Es sind gut dreißig ehrenamtliche Lehrerinnen und Lehrer an den beiden Standorten unterwegs. Jede Woche melden sich neue Interessentinnen und Interessenten, die wir derzeit und bis auf weiteres willkommen heißen, weil nicht nur demnächst am Dahlweg ein weiteres Gebäude errichtet wird, sondern weil wir bei einer ausreichend großen Gruppe an Ehrenamtlichen auch die kleineren, über das Südviertel verstreuten Unterkünfte in unser Angebotsprogramm aufnehmen können.
Aus der Sicht des Organisators ist faszinierend zu sehen, mit welchem Einsatz, welcher Kreativität und mit welch kommunikativer Offenheit sich die Lehrerinnen und Lehrer auf den Weg gemacht haben und gleichzeitig zu erleben, wie positiv dieses Angebot sowohl von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Arbeiter Samariter Bundes und der Stadt Münster unterstützt und aufgenommen als auch von den Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses (am Dahlweg) angenommen wird. Man kann hier sehr konkret erleben, welch große Energie in Deutschland angekommene Geflüchtete einsetzen, um die Voraussetzungen ihrer erfolgreichen Integration zu verbessern.
In der konkreten Organisation bemühen wir uns um die Bereitstellung von Deutschkursen auf dem Vorkursniveau, die – so lauten die Pläne – von den Bewohnern und Bewohnerinnen der Häuser so lange in Anspruch genommen werden, bis diese in öffentlich geförderte, Kurse höherer Niveaustufen (A1, A2, B1, B2 etc.) aufgenommen werden. Diese Wartezeit nützen wir, um ihren Einstieg dort effizienter zu machen und ihre alltägliche Integration schon jetzt zu erleichtern. Wir bilden kleine Teams, die sich jeweils im Wochenrhythmus eines Termins annehmen und hinter denen am besten zwei oder drei weitere Lehrer und Lehrerinnen stehen, die bei Bedarf einspringen können oder zusätzlich vorbeikommen, um das Team auf drei oder vier aufzustocken, damit innerhalb einer Kurseinheit möglichst viel, möglichst aktive, möglichst diversifizierte mündliche Kommunikation stattfindet. Um die Einführung in die Kunst des Schreibens, für Leute, die damit noch keine Berührung hatten, kümmert sich eine andere Organisation. Lehrerinnen und Lehrer können daher getrost auf Urlaub fahren oder auch in Beruf und Familie einmal Termine übernehmen. Im Idealfall findet sich jemand, der oder die einspringt, damit der Kurs nicht ausfällt.