Augustin Wibbelt wurde am 19. September 1862 auf dem Wibbelthof in Vorhelm (heute Ortsteil von Ahlen, Kreis Warendorf) als siebtes von zehn Kindern geboren. Schon als Zwölfjährigen schickte ihn sein Vater für drei Jahre auf die Lateinschule des Vikars im benachbarten Enniger. 1878 trat er in die Obertertia des Gymnasiums Carolinum in Osnabrück ein. Da dort seit langer Zeit keine so guten Abiturarbeiten mehr angefertigt worden waren wie seine, wurde ihm die mündliche Prüfung erlassen. Er durfte die Abiturrede halten, von der auch in der Zeitung berichtet wurde: Wibbelt solle seine Aussprache verbessern, da man ihm noch allzusehr die münsterländische Herkunft anhöre.
Im Jahr 1883 nahm Wibbelt das Studium der Philologie in Münster auf. Doch im zweiten Semester fühlte er sich dazu berufen, Priester zu werden. Sein Vater erlaubte ihm dies nur unter der Bedingung, dass Augustin zuvor ein Jahr Militärdienst leiste. Im Herbst 1884 meldete dieser sich dazu in Freiburg im Breisgau, wo er, angeregt durch die "Alemannischen Gedichte" Johann Peter Hebels, begann, plattdeutsche Verse zu schreiben.
Zurück in Münster setzte
Wibbelt sein Theologiestudium fort und trat Ostern 1887 in das dortige
Priesterseminar ein. Nach der Priesterweihe am 26. Mai 1888 wurde ihm eine
Kaplanstelle in Moers am Niederrhein zugewiesen. Ende 1890 wurde der junge
Priester wieder nach Münster versetzt. Hier arbeitete er als Redakteur
der katholischen Zeitschrift "Ludgerus-
Augustin Wibbelt wurde Ende 1896 nach Oedt am Niederrhein versetzt. Zwei Jahre später war er Kaplan in der Gemeinde St. Joseph in Duisburg. In dieser Zeit veröffentlichte er die ersten seiner Erzählungen in Buchform und promovierte in Tübingen mit dem Thema "Joseph von Görres als Literarhistoriker" zum Dr. phil.
Auf eigenen Wunsch erhielt Wibbelt
die Leitung der kleinen Kirchengemeinde Mehr bei Kleve, in die er am 7.
November 1906 eingeführt wurde. Hier wirkte er fast dreißig
Jahre lang, bis er im Mai 1935 in den Ruhestand trat und auf den elterlichen
Hof nach Vorhelm zurückkehrte. Wibbelt, der für sein dichterisches
Werk 1946 den Annette von Droste-