Entstehung

Die Entstehung des „Wohnhofs Delstrup“

Die Wohn+Stadtbau GmbH Münster lud per Pressenotiz interessierte Bürger  zu einem Informationsabend am 19. 08. 2008 in den Pfarrsaal St. Ida in Gremmendorf ein.
Es kamen erstaunlich viele Interessenten, die begrüßt wurden durch
● Herrn Toddenroth (Wohn+Stadtbau GmbH der Stadt Münster)
● Frau Pohlmann als Moderatorin (Stadtplanerin der Stadt Dortmund +  Architektin)
● Frau Regenitter (Leiterin des Amtes für Wohnungswesen in Münster)

Herr Toddenroth stellte das geplante Wohnprojekt vor. Es sollten auf einem ca.  2.400 m² großen Grundstück am Wilhelm-Holthaus-Weg in Gremmendorf  etwa 20 Mietwohnungen entstehen, die behindertengerecht ausgestattet  werden sollten, damit sie mehreren Generationen dienen könnten, eben „Jung  und Alt“. Die Größe der Wohnungen sollte unterschiedlich sein. Für  Einzelpersonen, für Ehepaare und für Familien. Eine Wohnung davon soll als  Gemeinschaftswohnung entstehen, wo sich die künftigen Mieter zu Gemeinsamkeiten treffen können, oder den Kindern bei schlechtem Wetter  als Spielraum dienen kann.

Frau Regenitter machte darauf aufmerksam, dass es in dem Projekt eine gewisse Zahl von geförderten Wohnungen geben soll, für die ein Wohnberechtigungsschein A oder B notwendig ist, um den man sich bemühen müsste. Einige Wohnungen würden frei finanziert vermietet.
Frau Pohlmann kündigte an, dass sie mit uns die Voraussetzungen für das  künftige Projekt erarbeiten wolle, da die Interessenten auch ein gewisses Mitspracherecht haben sollten. Sie konnten dann, in einem vorgegebenen Rahmen, ihre Wünsche im Hinblick auf Zimmerzahl und Wohnungsgröße (m²) angeben. So entstand ein Konzept, dass in die Bauplanung einfloss. Die  Treffen der Interessengemeinschaft fanden und finden im allgemeinen monatlich statt. Gespräche in kleiner Runde über die Wünsche und mögliche  Befürchtungen, die in der Gemeinschaft entstehen könnten wurden diskutiert. Sie förderten das „sich Kennenlernen“ und führten später zu den „Leitlinien Wohnhof Delstrup“. Am 08.11.2008 bekam die Gruppe die Gelegenheit  andere ähnliche Einrichtungen kennen zu lernen. Sie besichtigte eine Gemeinschaftswohnanlage in Mecklenbeck, die „Villa Vera“ in der Beckhofstr.  und die „Bremer Stadtmusikanten“ in Wolbeck. Am 16.12. gab es die  Möglichkeit, das WohnreWIR in Dortmund, Am Tremoniapark 13, zu  besichtigen, in dem unsere Moderatorin Frau Pohlmann wohnt. Das Konzept ist ähnlich, doch handelt es sich dort um Eigentumswohnungen. Es konnte noch ein weiteres Projekt besichtigt werden und es gab die Gelegenheit mit Leuten zu sprechen, deren Projekt kurz vor dem Baubeginn stand. Es war alles sehr aufschlußreich. Am 11.12. fand ein Kolloquium statt, an dem auch einige  der Interessenten teilnahmen. Es stand unter der Leitung von Herrn Jost von der Jost Consulting GmbH. Den Mitarbeitern von fünf Architekturbüros, die sich für den Wettbewerb gemeldet hatten, wurden die Aufgaben erklärt und die entsprechenden Unterlagen übergeben, sowie die Termine abgesprochen. Es waren drei Büros aus Münster, eins aus Dortmund und eins aus Lübeck. Am 24.01.2009 wurden den Interessenten die fünf Entwürfe vorgestellt. Am 28.01. gab es dann die Gelegenheit die Detailpläne einzusehen und aus der Sicht der Interessenten zu bewerten. Die Mehrheit hielt den Entwurf des Dortmunder Architekten für geeignet die Interessen der künftigen Mieter zu erfüllen. Am 30.01. tagte dann die Jury, um ihre Wahl zu treffen. Sie bestand neben Herrn Nottenkemper (Wohn- und Stadtbau GmbH) aus zwei  Professoren, dem Dezernenten für Planungs- und Baukoordination-Münster, sowie je einem Ratsmitglied der im Stadtrat vertretenen vier Parteien. Zu unserer Überraschung erhielt das münstersche Architekturbüro Hartig-Wömpner den Zuschlag. Ein Ausschlag gebender Grund war die einem münsterländischen Bauernhof nachempfundene Lage der drei Gebäude. Die  Baupläne mussten jedoch noch zweimal überarbeitet werden. Zum einen gab es Grenzprobleme, zum anderen mussten, da die erwarteten Fördergelder nicht wie erwartet flossen, die Pläne den neuen finanziellen Gegebenheiten angepasst werden. Um sich besser kennen zu lernen traf man sich zum sonntäglichen Frühstücksbuffet, zum abendlichen Stammtisch, zur Grillfete auf dem Baugelände, oder in einem Arbeitskreis. Anfang des Jahres 2010 hatten die künftigen Mieter die Möglichkeit schriftlich Sonderwünsche für die Wohnungen zu äußern, die dann mit dem Architekten bei einem Treffen besprochen wurden. Soweit machbar flossen diese Wünsche in die Planung ein. Die Mieter in spe erhielten dann per EMail den Grundriß ihrer künftigen  Wohnung im Maßstab 1:100, in dem die besonderen Wünsche berücksichtigt waren. Jetzt wird es Ernst. Am 06.07. um 16:30 Uhr erfolgte der erste Spatenstich, der mit einer zünftigen Grillfete gefeiert wurde. Der Rohbau der drei Gebäude schreitet munter fort. Am 19.10.2010 wurden den Interessenten verschiedene Fußbodenmaterialien und Fliesen zur Auswahl vorgestellt. Ein Highlight gab es am 01.12.2010. Das Richtfest wurde gefeiert, bei eisiger Kälte. Trotzdem gemütlich. Ab 1. September 2011 konnten die Mieter nach und nach in ihre neuen Wohnungen einziehen. Damit ging die etwa dreijährige  Planungsphase zu ENDE.

Arno Baumgärtner