Die Deutsche Friedensgesellschaft (DFG-VK) erklärt sich uneingeschränkt solidarisch mit den gewaltfreien Anti-Irak-Kriegsaktionen der US-Friedensbewegung, die am Samstag ihren Höhepunkt mit einer Großdemonstration in Washington haben werden. Gleichzeitig ruft der DFG-VK Bundessprecherkreis zur Teilnahme an den zahlreichen dezentralen Aktionen gegen den drohenden Irakkrieg an diesem Wochenende im ganzen Bundesgebiet auf.
"Hunderttausende werden diesseits und jenseits des Atlantik auf die Straße gehen und deutlich machen, dass sie den vorbereiteten Angriffskrieg gegen den Irak ablehnen", ist sich Wolfgang Menzel, Bundessprecher der DFG-VK, sicher. Dieses deutliche Signal werde die rot-grüne Regierung an ihr Wahlversprechen erinnern, unter keinen Umständen an einem US-Feldzug gegen den Irak teilzunehmen. Dazu passe allerdings nicht, dass Verteidigungsminister Struck eine Verlängerung des Mandats für die ABC-Spürpanzer der Bundeswehr in Kuwait erwirkt hat. Vielmehr sei nun ein deutliches Eintreten der Bundesregierung gegen eine UN-Sicherheitsrats-Resolution geboten, die den USA eine Blankovollmacht für eine Invasion im Irak verschaffe, fordert Menzel.
Demonstrationen und Aktionen werden in Anlehnung an das Motto der US-Friedensbewegung unter dem Titel „Stoppt den Krieg, bevor er beginnt!" u.a. in Berlin, Köln, München, Stuttgart und Frankfurt stattfinden. Sämtliche Termine hat das Netzwerk Friedenskooperative im Internet (s. www.friedenskooperative.de/2610term.htm) zusammengestellt.
Im Rahmen des kommenden Aktionswochenendes veranstaltet die DFG-VK Baden-Württemberg zusammen mit attac Stuttgart, pax christi, Ohne Rüstung Leben sowie Eurosolar (Verein zur Förderung alternativer Energien) die Konferenz "Alternativen zur Gewalt". Die Veranstaltung, die am Sonntag im Theaterhaus in Stuttgart stattfinden wird, setzt sich mit gewaltfreien Handlungsperspektiven im Zeitalter der Globalisierung aus pazifistischer, ökologischer und ökonomischer Sicht auseinander. "Selbstverständlich wird auch das Thema Irak-Krieg eine entscheidene Rolle auf der Tagesordnung spielen", betont Roland Blach, Mitorganisator und Landesgeschäftsführer der DFG-VK Baden-Württemberg. Die Konferenz, zu der bis zu 200 Teilnehmer erwartet werden, zeige, dass die Friedensbewegung sich nicht nur mit Protest begnüge, sondern auch aktiv alternative und gewaltfreie Konzepte entwickele, so Blach. Bemerkenswert sei insbesondere die mit dieser Konferenz zum Ausdruck gebrachte intensivierte Zusammenarbeit von Globalisierungskritikern, Friedens- und Umweltbewegung. Infos zur Konferenz gibt es im Internet unter www.dfg-vk.de/konferenz/index.htm .
Velbert, den 22.10.2002
Michael Gerhardt