Da das Ansehen des Militärs in der Öffentlichkeit schwindet und trotz hoher Arbeitslosigkeit und guter Bezahlung nicht mehr genügend Freiwillige für den Militärdienst zu finden sind, sollen nun offenbar Frauen das schlechte Image der "Friedenskämpfer" verbessern.
Aber im System von Befehl und Gehorsam ist bedingungslose Unterordnung und Verzicht auf eigenes Denken gefragt, nicht Emanzipation. Statt militärische Gewalt als Entartung menschlichen Verhaltens zu begreifen wetteifern nun auch Frauen um den Status der gehorsamen Befehlsempfängerin.
Frauen in Kampftruppen jedenfalls sind ein weiterer Schritt zur Verankerung des Militärs in der Gesellschaft. Und es fehlt nur noch die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht für alle, um dieses System zu perfektionieren.
Die Umrüstung der Bundeswehr zur Angriffsarmee dokumentiert deutlich den Rückfall in die überwunden geglaubte Kolonial- und Machtpolitik vergangener Zeiten, an deren Ende neue Kriege stehen werden.
Das überwiegend unkritische Echo der Massenmedien auf "Kampfeinsätze für Frauen" erinnert jedenfalls fatal an die Wehrertüchtigungskampagnen vor dem Zweiten Weltkrieg.
Die für die nächsten "Humanitären Interventionen" notwendige Kriegsbereitschaft wird offenbar schon langsam vorbereitet...
(DFG-VK Münster, Januar 2001)