Gottfried von Cappenberg wurde 1097 geboren und wuchs auf dem väterlichen Schloss in Cappenberg auf. Er entstammte einem alten Adelsgeschlecht, das unter anderem mit den Saliern und Staufern verwandt war. Gottfried lebte in jungen Jahren gemeinsam mit seiner Frau, Jutta von Arnsberg, ein weltliches Leben auf dem Familienschloss Cappenberg nahe Selm.
Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Otto beteiligte sich Gottfried an der Belagerung der Stadt Münster durch Herzog Heinrich von Sachsen im Jahr 1121. Münster wurde dabei erheblich zerstört. Die Cappenberger galten als Hauptschuldige daran, dass die Domkirche schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde und niederbrannte.
Im Angesicht von Krieg und Zerstörung traf Gottfried auf Norbert von Xanten, der kurz zuvor den Prämonstratenser-Orden gegründet hatte. Gottfried ließ sich von den Grundsätzen des Ordensmannes überzeugen und beschloss, das Familienschloss und den Rest ihres Besitzes an Norbert abzugeben, um daraus das erste Prämonstratenserkloster Deutschlands entstehen zu lassen.
Auch in der Folge war Gottfried an weiteren Klostergründungen beteiligt, ohne jedoch selbst dem Orden anzugehören. Seine Gelübde legte er erst 1125 im Urkloster Prémontré ab. In der Nähe des Klosters Cappenberg gründete er ein Chorfrauenstift, in das auch seine Frau und seine Schwestern eintraten. Weitere Abteien gründete Gottfried in Verlar bei Coesfeld und in Ilbenstadt in der Wetterau. Seine Liebe zu den Notleidenden und Kranken bewegte ihn dazu, neben der Propstei in Cappenberg auch ein Spital zu errichten.
Gottfried starb am 13. Januar 1127, mit noch nicht einmal 30 Jahren, in seiner Klostergründung Ilbenstadt. Dort werden bis heute Reliquien des Heiligen aufbewahrt. Weitere Reliquien des Heiligen finden sich in Cappenberg. Der Gedenktag des Heiligen ist der 13. Januar.
Namensbedeutung:
Gottfried bedeutet „Gottesfriede“ oder „der im Frieden Gottes Stehende“ (althochdeutsch).
Namensableitungen:
Von „Gottfried“ lassen sich folgende Namen ableiten: Godo, Göde, Golo, Gört, Göris, Götz.
Darstellung:
Gottfried von Cappenberg wird als Prämonstratenser im weißen Habit dargestellt. Manche Abbildungen zeigen ihn mit einer Schüssel mit Broten, was auf seine Wohltätigkeit hindeutet. Alternativ wird er mit drei Kirchenmodellen dargestellt, da er drei Klöster gestiftet hat.
Quelle: www.kirche-und-leben.de