Stadtarchiv bescheinigt Lüderitz und Woermann „rassistische Gesinnung und aggressive kolonialistische Haltung“

Auf einem neuen Portal informiert das Stadtarchiv zu Kolonialen Räumen in Münster. Als koloniale Spuren im öffentlichen Raum werden dabei auch die Straßen Woermannweg und Lüderitzweg thematisiert. Neben Informationen zu den beiden Namensgebern wird ebenso auf die Geschichte der Benennung während der NS-Zeit eingegangen. Schließlich heißt es dort: „Aus heutiger Sicht besteht über die rassistische Gesinnung und eine aggressive kolonialistische Haltung der beiden Kolonialunternehmer kein Zweifel.“ Zu den Geschäftspraktiken der beiden Kaufleute, die in Münster mit einem Straßennamen geehrt werden, schreibt das Stadtarchiv: „Woermann organisierte die Verwaltung vor Ort. Auf diese Weise verkaufte er minderwertige Ware in der westafrikanischen Kolonie [Kamerun] und bezog im Gegenzug günstig Produkte wie Kautschuk oder Schwarzpulver. Eine ähnliche Rolle nahm der Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz im heutigen Namibia ein.“