JAEB fragt: Wie gut ist der neue Kita-Navigator?

Seit dem 8. Januar können münstersche Eltern ihr Kind über den Kita-Navigator für ihre gewünschten Kitas vormerken lassen. Bisher mussten sich die Eltern bei jeder Kita einzeln anmelden. Um ein Meinungsbild über das neue Verfahren zu bekommen, bittet der Jugendamtselternbeirat (JAEB) die teilnehmenden Eltern um Rückmeldungen und Erfahrungsberichte zum neuen System (an jaeb@muenster.org oder über die eigene Facebook-Seite)

„Als Jugendamtselternbeirat sind wir die Stimme der münsterschen Kita-Eltern“, sagt Gremiumsvorsitzender Johannes Schmanck. „Es ist unsere Aufgabe, die Interessen der Eltern zu bündeln und gegenüber der Stadt Münster zu vertreten. Der neue Kita-Navigator ist ein aktuelles und wichtiges Thema für die Eltern, daher sind wir sehr an einem Meinungsbild dazu interessiert.“

„Die Vormerkung über den Kita-Navigator ist eine Wunschäußerung, aber keine verbindliche Anmeldung. Ob die Eltern einen Platz in ihrer Wunsch-Kita bekommen oder nicht, entscheidet die jeweilige Kita nach ihren eigenen Regeln“, sagt Johannes Schmanck. „Wir bedauern, dass es über das System nicht möglich ist Präferenzen anzugeben, also festzulegen, welche Kita ist Erstwunsch, Zweitwunsch und Drittwunsch. Vergleichbare Systeme etwa in Düsseldorf bieten dieses Modul und damit einen entscheidenden Mehrwert“, so Schmanck. Die Kita-Leitungen hätten damit nämlich eine Orientierung, wen sie bei der Vergabe bevorzugt berücksichtigen sollen. Auch kritisiert der JAEB, dass keine tatsächlichen Betreuungsbedarfe abgefragt würden. „Es wird zwar die Frage nach der Berufstätigkeit der Eltern gestellt, aber nicht nach deren Umfang“, sagt Schmanck. „So können 45-Stunden-Betreuungsplätze weiterhin „am Bedarf vorbei“  vergeben werden, was angesichts knapper Betreuungsressourcen bedauerlich ist.“ Zudem würden der Kita-Navigator sowie die Informationsmaterialien nur einsprachig auf Deutsch angeboten. „Auch hinsichtlich der Benutzerführung sehen wir Optimierungsbedarf“, sagt Johannes Schmanck.

Ein entscheidendes Problem, nämlich das eigentliche Vergabesystem, wird der Kita-Navigator generell nicht lösen. „Hier würden wir uns viel mehr Transparenz für die zukünftigen Kita-Eltern wünschen“, bedauert Johannes Schmanck. „Es gibt zwar eine Orientierungshilfe der Stadt Münster zu den Vergabekriterien, doch die ist für die vielen freien Träger in Münster nicht bindend.“ Das heißt am Ende suchen sich viele Einrichtungen die Kinder (und Eltern) aus, die ihnen passend erscheinen – nach ihren eigenen Aufnahmekriterien.

„Wir empfehlen allen Eltern, die ihr Kind noch über den Kita-Navigator für einen Kita-Platz vormerken lassen wollen, dies zeitnah zu tun und nicht bis auf den letzten Tag der Frist zu warten, wenn die Kitas vielleicht schon in der Entscheidungsphase sind“, sagt Schmanck.

Der JAEB bittet alle Nutzer des Kita-Navigators um ihre Meinung zum neuen System, per Mail an: jaeb@muenster.org oder über die eigene Facebook-Seite.

Wünsche und Anregungen zu den weiteren Themenfeldern des Elternbeirates, etwa zum Vergabesystem, sind ebenfalls herzlich willkommen.