In Blums erstem Roman, erschienen 2019 im Wolff Verlag Berlin und als bibliophile Sonderausgabe im Verlag Josef Kleinheinrich, Münster, trifft Angela Merkel, die Künstlerin des Möglichen, auf den – ebenfalls real existierenden – Maler des Wuchtig-Wirklichen, und ehemaligen Professor an der Kunstakademie Münster, Klaus Merkel. Die unwahrscheinliche Begegnung beim Frühstück in einem Hotel in Ravello, oberhalb von Amalfi, wo die Altkanzlerin urlaubt, führt in unterhaltsame Dialoge und tiefgründige Monologe über Adenauer und Beuys, über Bachs Kunst der Fuge, Immanuel Kants Critiken und Müntes Klare Kante.

Plötzlich fällt ein Schuss.

Ein skurriler Urlaubsroman, eine liebevoll-ironische Würdigung der Altkanzlerin – ganz nebenbei auch ein kunst- und kulturhistorischer Bildungsroman – und nicht zuletzt auch ein bisschen Krimi – „Die Kunst der Flucht. Merkel“ ist, wie die Protagonistin, schwer zu fassen. Sicher ist: Mit einer absurden Idee als Ausgangspunkt, großem erzählerischen Talent und wunderbar gezeichneten Figuren ist Blum ein Text gelungen, der sich einer klaren Genre-Zuordnung entzieht und vielleicht gerade deshalb so erfrischend wie eine Sommerbrise und ungemein unterhaltsam ist.

 Dr. Gerd Blum (geb. 1965) ist Professor für Kunstgeschichte an der Kunstakademie Münster, Honorarprofessor am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien, Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften sowie Mitglied der Academia Europaea. Zu seinen zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen zählen eine Monographie über den frühmodernen Maler Hans von Marées, eine Biographie des Kunsthistorikers und Künstlers Giorgio Vasari und die erste Studie über architektonisch inszenierte Aussichten der italienischen Renaissance. 2011 erhielt er den Wissenschaftspreis der Aby-Warburg-Stiftung Hamburg. Blum war außerdem Gastprofessor an den Universitäten Heidelberg, Wien und Shanghai (Tongji) sowie Fellow des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ an der Universität Konstanz. www.gerd-blum.de