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Schottland – Katalonien – Kurdistan: Ist der „eigene Staat“ eine Perspektive?

2. November 2017 @ 19:00 - 21:00

Erst stimmen die Schotten darüber ab, ob sie aus dem Vereinigten Königreich austreten und einen eigenen Staat gründen. Heute erleben wir
den Konflikt um eine unabhängiges Kataloniens. Die Anführer der Unabhängigkeitsbewegung wurden vom spanischen Staat schon als Umstürzler verhaftet. Wie steht man zu solchen Bewegungen? Ist der Weg über den „eigenen Staat“ der Weg in eine befreite Gesellschaft oder eine Sackgasse?
Diese Frage wird anderswo schon lange diskutiert: In der kurdischen Bewegung, in der Türkei, in Syrien, im Irak und im Iran. Nachdem Rakka in Syrien, die einstige Hauptstadt des „Islamischen Staates“ befreit ist, stellt sich jetzt die Frage nach der Zukunft. Wird jetzt ein neuer Staat Kurdistan gegründet – oder sogar gleich mehrere?
Im Irak will der Präsident der kurdischen Selbstverwaltungsgebiete (KRG) Barzani aus seiner Region einen eigenen Staat machen. Er führte zwar erfolgreich eine Volksabstimmung durch, erntete aber ungefragte Ablehnung bei der Regierung des Irak und den Nachbarstaaten Türkei und Iran. Auch die USA und die EU wollen von einem kurdischen Staat auf irakischem Territorium nichts wissen. Inzwischen rückt die irakische Armee in die Selbstverwaltungsgebiete vor.
Im Norden Syriens gibt es ebenfalls eine de-facto Selbstverwaltung um Norden des Landes, in den kurdischen Siedlungsgebieten. Dort haben weder die syrische Regierung, noch die islamistische Opposition oder der „Islamische Staat“ das Sagen, sondern die kurdische PYD. Die PYD will keinen eigenen Staat, sie schließt damit an die Diskussion in der kurdischen Bewegung in der Türkei an. Sie setzt auf Konzept des
„Demokratischen Konförderalismus“, eine basisdemokratische Organisation von Gesellschaft und Wirtschaft. Es geht auf den seit 18 Jahren in der Türkei inhaftierten Vorsitzenden der PKK, Abdullah Öcalan, zurück und wird als Plädoyer zum Aufbau einer starken und komplexen
selbstorganisierten Zivilgesellschaft, ohne gegen den Staat direkt vorzugehen, mit dem Zapatismus in Chiapas verglichen.

Deshalb ist die Frage des „eigenen Staates“ hochaktuell. Über die unterschiedlichen Konzepte informieren und diskutieren wir am 2.11. um 19 Uhr im Demokratisch-Kurdischen Gesellschaftszentrum
Münster, Wolbecker Straße 1
– und auch darüber, welche Politik Deutschland in dieser Region verfolgt:.

Details

Datum:
2. November 2017
Zeit:
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort

Demokratisch-Kurdischen Gesellschaftszentrum
Wolbecker Str. 1, Münster, 48155 Deutschland
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