19. April 2009
Visionen aus dem Inferno
Film über den Maler und
Holocaust-Überlebenden Adolf Frankl
Die
organisierte Vernichtung von Volksgruppen während des Holocaust
wird dem Betrachter anhand des persönlichen Schicksals von
Adolf Frankl vor Augen geführt. In kunstvoll und technisch vollendeter
Form stellt der Regisseur Peter Dimitrov Historisches den bunten
Ölbildern des Künstlers gegenüber und offenbart damit erschreckende
Parallelen zwischen aufwühlenden Dokumentarfotos und den
mit Emotionen geladenen Kunstwerken. Der Dokumentarfilm
"Visionen aus dem Inferno" folgt Frankls Spuren, die
in seinem, zwischen den Jahren 1944 und 1982 geschaffenen,
Bilderzyklus zum Ausdruck kommen. Die aufgezeigten Vergleiche
zwischen seinen Werken und dem historischen Filmmaterial lassen die
Geschehnisse jener Jahre in schmerzhafter Weise Wirklichkeit werden.
Der Künstler überlebte als Häftling das Konzentrationslager
Auschwitz Birkenau. Seine Frau Renée, die Kinder Erika und
Thomas entkamen der Deportation nach Auschwitz nur knapp und
erlebten ebenso die Geschehnisse als Augenzeugen. Die von
Frankl gezeichneten und gemalten Visionen finden sich an
ihren tatsächlichen Schauplätzen wieder, fast unwirklich
und doch mit dem Recht auf aufmerksame Betrachtung. Sowohl des
Künstlers Bilder, Erinnerungen und rekonstruierte Szenen als
auch die bewiesenen barbarischen Gräueltaten, ergeben zusammen
eine beeindruckende Collage, deren Intensität man sich nur
schwer entziehen kann.
Der Film wurde bereits bei zahlreichen internationalen
Festivals ausgezeichnet.
So 19.04.2009, 18.00 Uhr, Kulturkneipe Frauenstraße 24, Münster
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