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Infos zu allen Aktionen bei der VVN-BdA
NRW +++
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04.09.2009 (II): Polizei
Dortmund: Nazis bekommen nur stationäre "Kundgebung
unter strengen Auflagen auf dem Park-and-ride-Parkplatz an der
Speestraße in der Zeit zwischen 13:00 und 21:00 Uhr" +++
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04.09.2009 (I):
BVerfG hat den Nazi-Aufmarsch erlaubt +++ Also am Samstag auf
nach Dortmund +++
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03.09.2009: Nach dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen verbietet
auch das OVG
Münster den dortmunder Nazi-Aufmarsch +++ Nazis hatten für
diesen Fall angekündigt, vor das Bundesverfassungsgericht zu
ziehen +++ Präsenz in Dortmund ist dennoch wichtig, auch wenn
Demo verboten bleiben sollte +++
"Bitte macht Eure Anreise
nach Dortmund nicht davon abhängig, ob die Nazidemo verboten
bleibt oder nicht. Die endgültige Gerichtsentscheidung wird
ohnehin sehr kurzfristig erfolgen. Doch selbst für den Fall,
dass das Verbot der Nazidemo Bestand haben sollte (was nicht
sicher ist!), ist es unerlässlich, am 5.9. ein bundesweites
Signal gegen die größte Naziszene im Westen der BRD zu setzen.
Beachtet: Der Stadtteil Dorstfeld, wo die Kameraden ihre
Wohngemeinschaften haben, ist am 5.9. erreichbar – schon
alleine aufgrund des Umstandes, dass Bündnispartner von uns dort
einen Kundgebungsort (Wilhelmplatz) genehmigt bekommen haben. Zusätzlich
arbeiten wir selbstverständlich daran – auch mit einem
gerichtlichen Eilverfahren –, mit unserer Demonstration
geschlossen nach Dorstfeld zu gelangen.
Sollte die Nazidemo hingegen
genehmigt werden, werden wir sehr flexibel darauf reagieren.
Achtet auf Ankündigungen!"
Wir dokumentieren hier den Augruf des Bündnis "Dortmund
stellt sich quer!":
Dortmund stellt sich quer!
Nie wieder Krieg! Nie
wieder Faschismus!
Bundesweite antifaschistische
Demonstration gegen den Naziaufmarsch am 5. September 2009 in
Dortmund
Zum 5. Mal in Folge wollen Faschisten anlässlich des
Antikriegstages durch Dortmund marschieren. Für den 5. September
mobilisieren sie europaweit zu einem »nationalen Antikriegstag«
in die Ruhrgebietsmetropole. Mittlerweile hat sich der Aufmarsch
zu einem der wichtigsten Events der so genannten „Autonomen
Nationalisten“ bundesweit entwickelt.
In den letzten Jahren haben sich die Übergriffe auf
MigrantInnen und linke Jugendliche, auf linke Buchläden und
Zentren, auf die Wohnungen von Antifaschist/innen gehäuft. Die
Brutalität des geplanten Übergriffs von 400 Neonazis auf die
1.Mai-Demonstration des DGB, unter der vor allem kurdische und
türkische GewerkschafterInnen zu leiden hatten, zeigt, in
welchem Umfang und mit welcher Zielrichtung die Neonaziszene sich
in Dortmund entwickelt hat. Die Ziele des 1. Mai wie die des
Antikriegstages, der Kampf um ArbeiterInnenrechte, um
internationale Solidarität und Frieden sind ihnen zutiefst
verhasst.
Die Nazis sagen, Dortmund sei
ihre Stadt. Wir sagen: Niemals!
Polizei und Politik haben ihren Anteil am Erstarken der
Rechten, indem sie das Problem seit Jahren verharmlosen. Das,
obwohl seit dem Jahr 2000 vier Morde auf das Konto der Neonazis
gehen: 3 Polizisten wurden von dem Neonazi Michael Berger
erschossen, der Punker Thomas Schulz von einem jugendlichen
Neofaschisten erstochen. Die Polizei blieb ihrer Linie treu: Die
Demonstrationen der Nazis ermöglichen, die antifaschistische
Gegenwehr behindern.
Die Aufmärsche der Nazis zum Antikriegstag sind eine
Provokation wie ihre Aufzüge am 1. Mai. Der Antikriegstag
erinnert an den faschistischen Überfall der Nazis am 1.
September 1939 auf Polen, der Beginn eines Raub- und
Vernichtungskrieges, der die Welt in Brand steckte und über 50
Millionen Tote hinterließ. Bereits in den letzten Jahren zogen
Neonazis mit der Losung “Nie wieder Krieg!” durch Dortmunds
Straßen. Sie fügten hinzu: “Nach unserem Sieg!” – also
dem Sieg des “Nationalen Sozialismus”, des
Nationalsozialismus.
Die deutschen Neonazis stehen eindeutig in der Tradition der
NSDAP. Sie bejubeln den beispiellosen Vernichtungskrieg gegen die
Sowjetunion mit 17 Millionen toten Zivilisten ebenso wie die
barbarische Massenvernichtung der Juden. Sie leugnen die
Verbrechen der Wehrmacht und der SS. “Unser Großvater war ein
Held!” stand auf einem ihrer Transparente.
Mit sozialer und antikapitalistischer Demagogie versuchen
diese als “Friedensengel” zu punkten und zielen in Zeiten von
Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit und Existenzangst auf
Menschen im Angesicht sozialen Abstiegs. Dagegen hilft
Aufklärung über den Zusammenhang von Kapitalismus, Faschismus
und Krieg. Kein Fußbreit den Geschichtsfälschern!
Uns AntifaschistInnen mit unterschiedlicher politischer
Herkunft, mit unterschiedlichen Ideen und Ansichten, jung und alt
eint der Schwur von Buchenwald: “Die Vernichtung des Nazismus
mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt
des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.” Ihm fühlen wir
uns politisch verpflichtet. Wir verurteilen und bekämpfen die
aggressive Kriegspolitik Deutschlands, der USA und der NATO
ebenso wie die rassistischen, islamfeindlichen und
antisemitischen Aktionen der Neonazis und den staatlichen
Rassismus. Wir rufen alle Kriegsgegnerinnen und Kriegsgegner und
alle Antifaschistinnen und Antifaschisten auf, sich am 5.
September an der Demonstration des Bündnisses »Dortmund stellt
sich quer!« zu beteiligen.
Der Antikriegstag gehört uns!
Wenn Nazis marschieren, ist
Widerstand Pflicht!
Lasst uns einen Aufmarsch der Rechten am 5.
September gemeinsam verhindern!
Bundesweite antifaschistische Demonstration des Bündnisses
„Dortmund stellt sich quer!“
Polizei und Ordnungsamt stürmen Antifa-Party im
Kulturzentrum Baracke
Was als friedliche Studierenden-Party begann, endete in einem
überzogenen Polizeieinsatz mit mehreren
Verletzten, ein Besucher
wurde durch drei Bisse eines Polizeihunds verletzt. Der
Anlass:
Eine einfache Ruhestörung.
Ordnungsamt
untersucht „Ruhestörung“ Gegen 24.00 Uhr betraten zwei
MitarbeiterInnen des Ordnungsamts das studentische
Kulturzentrum
„Baracke“, einen Veranstaltungsort der Verfassten
Studierendenschaft und der Fachschaften
Politik und Soziologie. Dort
fand zur Zeit eine Party der Antifaschistischen Linken Münster
statt, die vom AStA der Uni Münster unterstützt wurde. Ein
Anwohner hatte das Ordnungsamt wegen Ruhestörung
gerufen. Unmittelbar nachdem das Ordnungsamt auf die
Ruhestörung hingewiesen hatten, wurde die Musik leiser
gedreht, einige
Minuten später komplett ausgemacht. Eine Ruhestörung lag ab
diesem Zeitpunkt also nicht mehr vor. Die MitarbeiterInnen des
Ordnungsamts suchten nun nach einem Verantwortlichen, der nicht
gefunden werden konnte. Danach wollten sie wahllos die
Personalien von verschiedenen BesucherInnen
feststellen, die aber
alle aussagten, nicht für die Party verantwortlich zu sein.
Daraufhin rief das Ordnungsamt die Polizei zur Hilfe, nicht
ohne
dass der Ordnungsamt-Mitarbeiter sich noch über die „Scheiß
Studis“ beschwerte.
Massive Polizeigewalt Die eingetroffene Polizei ließ die
Situation eskalieren: Auf Gesprächsangebote gingen die Beamten
nicht ein, versperrten den Eingang und kündigten an, die
Personalien von allen BesucherInnen aufnehmen zu wollen. Als
weitere Polizei-Verstärkung eintraf, gingen sie mit massiver
Gewalt gegen BesucherInnen vor. Menschen wurden geschlagen und zu
Boden geworfen. Mehrere Polizeibeamte setzen
Pfefferspray in der geschlossenen Räumlichkeit ein. Ein Student, der die
Polizeiübergriffe mit einer Kamera filmte, wurde vom
Ordnungsamt-Mitarbeiter ins Gesicht geschlagen und so am Filmen
gehindert. Vor der Baracke wurden weiter willkürlich Personen
festgesetzt. Ein Polizeihundeführer nahm seinen Hund von der
Leine und hetzte ihn auf einen Besucher. Obwohl durch
Hundebisse sichtbar verletzt, wurde der Betroffene mit aufs
Polizeirevier gebracht und erst Samstagmorgen gegen 8.00 Uhr
freigelassen.
Seiner Bitte nach einem Arzt wurde mit dem höhnischen Spruch „Der
kann ja noch reden, so schlimm kann es ja nicht sein“ kommentiert. Erst nach einiger Zeit auf dem
Revier kam ein Polizeiarzt. Zwei weitere Personen wurden mit auf das Revier
gebracht, allerdings schon nach kurzer Zeit entlassen. Die
Polizei verletzte mehrere Besucher durch Pfefferspray oder durch
Schläge und Verrenkungen der Gliedmaßen. Viele feiernde
StudentInnen sind schockiert von der unverhältnismäßigen
Polizeigewalt, die sie erleiden mussten.
Unverhältnismäßiger Polizeieinsatz
Der AStA der Uni
Münster und die Antifaschistische Linke Münster verurteilen den
Polizeieinsatz auf das Schärfste. Die Polizei führte die Situation
zu einem Zeitpunkt einseitig zur Eskalation und nahm
dabei viele Verletzte in Kauf, obwohl weder eine
Ruhestörung noch sonstige Straftaten vorlagen. Von den
BesucherInnen ging zu keinem Zeitpunkt Gewalt
gegen die Polizei aus.