08. Mai 2005
8. Mai 1945 – 8. Mai 2005
60. Jahrestag der Befreiung von
Faschismus und Krieg
Veranstaltungsreihe
9.-11. April 2005
Fahrt in das ehemalige KZ Buchenwald bei Weimar
16. April 2005
Antifaschistische Stadtrundfahrt in Münster
19. April 2005
Situation und Verfolgung von Lesben im Nationalsozialismus
22. April 2005
Erinnerung an den Nationalsozialismus: "german
gedächtnis"
25. April 2005
Zur Euthanasie im Dritten Reich: "beurteilt – vermessen
– ermordet"
25. April bis 7. Mai 2005
Ausstellung "Opfer rechter Gewalt"
28. April 2005
Lesung mit Hannes Heer: "Vom Verschwinden der
Täter"
2. Mai bis 13. Mai 2005
Ausstellung: "Zeugen Jehovas als Opfer des
Nationalsozialismus"
2. Mai 2005
Film "Die Ermittlung" nach dem Theaterstück von
Peter Weiss
4. Mai 2005
Tagesfahrt: 60. Jahrestages der Befreiung von Faschismus und
Okkupation in den Niederlanden
8. Mai 2005
Kranzniederlegung am Zwinger zum Gedenken an die Opfer des
Nationalsozialismus
9. Mai 2005
Kommunistischer Widerstand im Münsterland ab 1933
21. Mai 2005
Zeitzeugengespräch zum Thema "Gerechter Krieg?" |
Am
08. Mai 1945 kapitulierte das faschistische Deutschland
bedingungslos vor den Armeen der Anti-Hitler-Koalition. Dieses
Datum jährte sich in diesem Jahr zum sechzigsten Mal und war
Anlass, in zahlreichen Städten in ganz Europa an das Grauen
des nationalsozialistischen Vernichtungsfeldzuges, der
systematischen Verfolgung von Millionen von Menschen zu
erinnern.
Auch in Münster stellten wir Antifaschistinnen und
Antifaschisten uns diesem Gedenktag und haben mit mehreren
Veranstaltungen Teilaspekte aufgegriffen. Zentrale Motivation
für uns war es, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen,
die Opfer des Nationalsozialismus wurden und an die Menschen
zu erinnern, die versucht haben, sich gegen diese Politik zur
Wehr zu setzen.
Der 60. Jahrestag symbolisiert zudem eine Zäsur in der
Auseinandersetzung mit dem historischen Faschismus. Die
Generation, die als Täter an Faschismus und Krieg beteiligt
war, die Menschen, die Opfer wurden und die Widerstand
leisteten, stehen als Zeitzeugen nur noch begrenzt zur
Verfügung. Es wird die Aufgabe von uns jüngeren Generationen
sein, mit diesem Datum und den daraus resultierenden
politischen Konsequenzen sorgfältig umzugehen.
Mit den Veranstaltungen im Vorfeld des 08. Mai 2005
und mit der Gedenkveranstaltung am 08. Mai am Zwinger
wollten wir:
- Einen Beitrag leisten für ein würdiges Gedenken an die
Opfer des Faschismus
- Den antifaschistischen Widerstand würdigen und
verteidigen
- Wir treten Versuchen entgegen, aus deutschen Tätern und
Mitwissern Opfer zu machen
Wir Antifaschistinnen und Antifaschisten werden uns auch in
Zukunft für eine Gesellschaft einsetzen, in der
Neofaschismus, Verherrlichung und Relativierung des
Naziregimes, Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus sowie
Militarismus keinen Platz haben und in der die Opfer und
Widerstandskämpfer des Nationalsozialismus nicht vergessen
werden.
Vielen Dank an alle, die unsere Bemühungen mit Ihrer
Teilnahme an den Veranstaltungen unterstützt haben!
Antifaschistisches Bündnis "08. Mai 2005"
Münster
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes /Bund der
AntifaschistInnen Münster; Schwul-lesbisches Archiv „Rosa
Geschichten“; Gruppe Crescendo; SDAJ Münster; AStA der FH
Münster; Antifaschistische Initiative Münster; Gruppe genRe;
DKP Münster; AStA Uni Münster; Forschungsgruppe "Lila
Winkel". In Kooperation mit dem Bildungswerk
"Umbruch" NRW.
Sa
9.04. bis Mo 11.04.05 |
Fahrt in das ehemalige KZ
Buchenwald anlässlich des 60. Jahrestages der Selbstbefreiung
Das KZ Buchenwald war eines der größten und wichtigsten
Konzentrationslager im Nationalsozialismus. Insgesamt 250.000
Häftlinge aus allen europäischen Ländern waren dort dem
Terror deutscher Faschisten ausgesetzt, wobei mehr als 60.000
starben bzw. ermordet wurden.
Anlässlich des 60. Jahrestages der Selbstbefreiung der
Häftlinge und zugleich als Auftakt zu unserer
Veranstaltungsreihe zum 60. Jahrestag des 8. Mai 1945 sind wir
mit 26 interessierten Teilnehmende zu den bundesweiten
Gedenkfeiern und Veranstaltungen vor Ort gefahren. Die Fahrt
zu den Gedenkstätten Buchenwald bei Weimar und Mittelbau-Dora
bei Nordhausen wurde organisiert von der Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und
Antifaschisten Münster (VVN/BdA) in Kooperation mit dem AStA
der Uni Münster und dem Bildungswerk "Umbruch" NRW.
Die Veranstaltungen vor Ort standen vor allem unter dem
Zeichen der Weitergabe der Erinnerungen von Zeitzeugen des
deutschen Faschismus an die nachfolgenden Generationen.
Historiker und Buchenwald-Experte Christoph Leclaire machte in
seiner Führung über das Gelände des ehemaligen KZ
Buchenwald deutlich, dass dessen Geschichte nicht nur aus
Gewalt und Rassismus der SS bestand, sondern auch eine
Geschichte von Solidarität und Widerstand der Häftlinge ist.
Auf dem Programm stand weiterhin der Besuch der Ausstellung
über das KZ, Filme und Diskussionen. Die Gruppe nahm an den
Gedenkfeiern der Häftlingsorganisation Internationales
Komitee Buchenwald-Dora (IKBD) teil und nutzte damit eine der
letzten Chancen zu Begegnungen mit Zeitzeugen, die aus eigener
Erfahrung vom NS-Terror in den beiden Lagern berichten
können. Zentraler Aspekt in den Reden der ehemaligen
Häftlinge war - neben der Erinnerung an die Verbrechen der
Nationalsozialisten - der "Schwur von Buchenwald",
in dem die Häftlinge nach der Befreiung des Lagers ihre
Wünsche für die Zukunft ausgedrückt hatten und der für sie
auch heute noch Verpflichtung ist: "Die Vernichtung des
Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau
einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.
Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen
schuldig." |
Sa
16.04.2005 |
12 Uhr
Treffpunkt: Rathaus/Friedenssaal, Prinzipalmarkt
(Fahrrad mitbringen!)
Antifaschistische Stadtrundfahrt in Münster
"Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen –
gestern wie heute"
Mit dem eigenen Fahrrad werden wichtige Stationen des
antifaschistischen Gedenkens in Münster besucht. Die Orte
stehen für den nationalsozialistischen Terror wie
beispielsweise die Bücherverbrennung. Sie sollen die Opfer,
wie Paul Wulf, aus der Anonymität reißen und ihre Geschichte
greifbar machen.
Am Beispiel des alltäglichen Widerstandes aus einigen
Arbeiterfamilien wollen wir auch an Widerstand gegen die Nazis
in Münster erinnern. Die verschiedenen Stationen werden von
unterschiedlichen Organisationen vorgestellt und zeigen so die
Vielfalt antifaschistischer Arbeit in dieser Stadt.
Beginnen wird der Stadtrundgang mit einer Kundgebung gegen
die aktuelle neofaschistische Politik der NPD, die auch in
Münster zu den Landtagswahlen kandidieren will.
Veranstalter: VVN/BdA Münster, SDAJ Münster, Gruppe
Crescendo, Freundeskreis Paul Wulf
|
Di
19.04.2005 |
19 Uhr
Frauenstraße 24
Vortrag von Claudia
Schoppmann:
Situation und Verfolgung von Lesben im Nationalsozialismus
Auch 60 Jahre nach Kriegsende gibt es vergessene,
verdrängte Seiten im schrecklichsten Kapitel deutscher
Geschichte, insbesondere gilt dies für die Erforschung
weiblicher Homosexualität in der NS-Zeit. Wie veränderte
sich das Leben der Frauen nach der Machtübernahme der Nazis?
Was wurde aus den kleinen Freiräumen, die sie sich vor allem
in der Weimarer Republik erkämpft hatten? Wurden sie auf
Grund ihrer Liebe zu Frauen zu Gegnerinnen oder Opfern des
Regimes? Welche Konsequenzen hatte die homophobe NS –
Ideologie für sie? Diese und andere Fragen waren bisher in
der öffentlichen Diskussion und für die
Geschichtswissenschaft kein Thema – und das nicht nur, weil
es keine systematische Verfolgung lesbischer Frauen gegeben
hat.
Claudia Schoppmann, freie Autorin aus Berlin, wird zu
diesem Thema referieren und einige Lebensläufe lesbischer
Frauen im Nationalsozialismus vortragen. (Veröffentlichungen
Schoppmanns: „Verbotene Verhältnisse“, „Nationalsozialistische
Sexualipolitk und weibliche Homosexualität“, „Zeit der
Maskierung“).
Veranstalter: GenRe (Gender Revolution) mit finanzieller
Unterstützung vom Lesbenreferat Uni Münster, Frauenreferat
Uni Münster, Frauenreferat FH Münster |
Fr
22.04.2005 |
20 Uhr Internationales
Zentrum "Die Brücke", Wilmergasse 4
Erinnerung an den Nationalsozialismus
"german
gedächtnis"
Die Erinnerung der deutschen Gesellschaft an den
Nationalsozialismus befindet sich im Wandel. Nachdem die
Thematik in den letzten Jahrzehnten nicht mehr wie zuvor
totgeschwiegen oder verdrängt wurde, erreicht die
Auseinandersetzing mittlerweile eine neue Qualität. So
hätten "wir" ja alle viel aus dem Geschehenen
gelernt, und schliesslich hätten die Deutschen unter der
"Hitler- Diktatur" und dem zweiten Weltkrieg selbst
auch genug zu leiden gehabt. So oder so ähnlich erinnern sich
heute viele.
Dieser neue Umgang mit der Erinnerung an das Dritte Reich
wird auch politisch im Rahmen des deutsch-europäischen
Projekts quasi als moralische Legitimierung deutscher
Machtansprüche nutzbar gemacht. Zur "neuen
Erinnerung", ihrer Funktion und wie beides zu kritisieren
ist referieren Redakteure der phase2 Leipzig.
www.phase-zwei.org
Veranstalter: Antifaschistische Initiative Münster |
Mo
25.04.2005 |
20 Uhr Frauenstraße
24
Zur Euthanasie im Dritten
Reich
"beurteilt – vermessen – ermordet"
Tausende im nationalsozialistischen Weltbild als
"lebensunwert" erachtete Menschen wurden während
des Dritten Reiches aufgrund vermeintlicher geistiger oder
köperlicher Erkrankungen ermordet. Im Vordergrund der
Betrachtung soll hier allerdings nicht so sehr ein genauer
historischer Abriss der Euthanasieprogramme der Nazis, sondern
eher deren ideengeschichtliche Herleitung und ihre Funktion
innerhalb der NS-Ideologie stehen. Begriffe wie der der
Euthanasie selbst, aber auch "Rassenhygiene" oder
"Eugenik" werden genauer betrachtet und sollen dabei
auch auf ein eventuelles Fortwirken in aktuellen Debatten hin
untersucht werden.
Referent: Klaus Peter Drechsel, Berlin www.diss-duisburg.de
Veranstalter: Antifaschistische Initiative Münster |
Mo 25.04.2005
bis Sa 07.05.2005 |
Ausstellungseröffnung:
Mi 27. April 2005, 19.00 Uhr
Handwerkskammer-Bildungszentrum, Echelmeyer Strasse 1-2
Öffnungszeiten: werktäglich 07.00-21.00 Uhr, samstags
07.00-13.00 Uhr
Ausstellung "Opfer rechter Gewalt"
von Rebecca
Forner
Auch wenn einzelne rechtsextreme Angriffe immer wieder für
kurze Zeit in den Schlagzeilen der Medien auftauchen, gelangt
der Großteil nicht ins öffentliche Bewusstsein. Während die
gesellschaftlichen Gründe für Rechtsextremismus intensiv
diskutiert werden, erfährt man so gut wie nichts über die
Opfer rechter Gewalt und ihre Angehörigen.
Die Berliner Künstlerin Rebecca Forner hat den Menschen,
die von Rechtsextremen zu Opfern erst gemacht wurden, daher
eine Ausstellung gewidmet. Erstmalig im Mai/Juni 2002 am
Bauzaun der Berliner Stiftung Topographie des Terrors gezeigt,
ist nun eine veränderte, transportable Variante der
Ausstellung verfügbar.
Kurzbiografien in Wort und Bild zeigen den einzelnen
Menschen hinter den Schlagzeilen und schildern die
Todesumstände. Unterbrochen wird die Abfolge der Schicksale
durch Spiegel mit den Aufschriften "Zuschauer?",
"Täter?" und "Opfer?". Die Idee der
Erinnerung an die meistens nur als Randnotiz erscheinenden
Opfer wird damit um die Frage der gesellschaftlichen
Verantwortung erweitert.
mehr zur Ausstellung: www.opfer-rechter-gewalt.de
Dauer der Ausstellung: 25. April bis 7. Mai 2005
Veranstalter: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Münster (GEW) in Zusammenarbeit mit der VVN/BdA Münster
|
Do
28.04.2005 |
20 Uhr
Stadtbücherei Münster, Alter Steinweg 11
Autorenlesung mit dem Historiker Hannes Heer
"Vom
Verschwinden der Täter"
Eine provokante Untersuchung zum deutschen Seelenfrieden.
Zum ersten Mal seit dem Ende der Ausstellung
"Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis
1944" äußert sich Hanns Heer in seinem Buch "Vom
Verschwinden der Täter" über die Hintergründe der
Kampagne gegen das Projekt, dessen Leiter er war. Sie hatte
die Legende der sauberen Wehrmacht in Frage gestellt und der
Schock war entsprechend groß. Die Versuche die Ausstellung zu
diffamieren, waren nach vier Jahren erfolgreich. Sie wurde
zurückgezogen und durch eine neue, völlig entschärfte
Version ersetzt. Der Krieg und seine Verbrechen sind darin zum
Werk einiger Spitzenmilitärs geworden. Sie zeigt Taten ohne
Täter.
Der Vorgang vom Verschwinden der Täter begann indessen
früher. Hannes Herr findet bezeichnende Indizien in
Aufzeichnungen und Nachkriegserinnerungen von Soldaten, im
Wirken der Zensur bei den Nachkriegsromanen Bölls und
Remarques, in Ernst Jüngers Umdeutung des eigenen Tagebuchs
von 1942.
Inzwischen sind auch Naziargumente kein Tabu mehr, wenn von
Historikern den Juden die Schuld am eigenen Tod gegeben wird,
wenn sie von Politikern schlicht zum Tätervolk erklärt
werden oder, wie bei Jörg Friedrich, die Deutschen im
Bombenkrieg das gleiche Schicksal erlitten haben wie die
Juden.
Veranstalter: AStA der FH Münster
|
Mo 02.05.2005
bis Fr 13.05.2005 |
18.30 Uhr
Foyer des Fürstenberghauses, Domplatz
Öffnungszeiten: Die Ausstellung ist geöffnet, sobald und
solange das Gebäude geöffnet ist.
Von Ausstellungsbegleitern betreut ist sie Montags - Freitags
jeweils von 10:00 - 16:00 Uhr.
Ausstellungseröffnung mit Zeitzeugen
"Erinnern für
die Zukunft – Zeugen Jehovas als Opfer des
Nationalsozialismus"
Die als "Internationale Bibelforscher
Vereinigung" registrierte christliche
Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas geriet wegen ihrer in
aller Öffentlichkeit vertretenen Haltung und Weigerung, auch
nur die geringsten Bestandteile des Nationalsozialismus, die
mit ihrem Glauben unvereinbar waren, zu akzeptieren, von 1933
an in die Verfolgungsmaschinerie der Nationalsozialisten.
Die Ausstellung dokumentiert den persönlichen und
organisierten Widerstand sowie die daraus resultierende,
grausame Verfolgung dieser NS-Opfergruppe. 10.000 deutsche
Zeugen Jehovas wurden Opfer des Nationalsozialismus, 8.000
wurden verhaftet oder verurteilt, über 1.400 kamen durch
Verfolgungsmaßnahmen zu Tode, mehr als 320 davon durch
Hinrichtung.
Mit einem "lila Winkel" stigmatisiert, bildeten
die Zeugen Jehovas eine eigene Häftlingskategorie. Bis zu 10%
der Konzentrationslagerhäftlinge waren in der Vorkriegszeit
Zeugen Jehovas, der Anteil der Frauen liegt gar bei bis zu
40%. Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung am 2. Mai 2005
werden KZ-Überlebende ihre persönlichen Erlebnisse aus 12
Jahren Verfolgung schildern.
Dauer der Ausstellung: 2. bis 13. Mai 2005
Veranstalter: Forschungsgruppe "Lila Winkel" |
Mo
02.05.2005 |
20 Uhr
Umweltzentrum, Scharnhorststr. 57
Film
"Die Ermittlung" nach dem Theaterstück von
Peter Weiss
DiIn 11 Gesängen – von der Rampe über das Lager, von
den Möglichkeiten des Überlebens, von der schwarzen Wand zum
Phenol, vom Bunkerblock zum Zyklon B – werden Zeugenaussagen
von Überlebenden gesammelt, Gegendarstellungen vorgetragen,
Verteidigungen formuliert, Anschuldigungen erhoben.
Die Ermittlung ist eines der bedeutesten Stücke zur
literarischen Aufarbeitung des Holocaust. Die Theaterfassung
beschränkt sich auf die sachliche Darstellung des
Tatsächlichen, ohne Kulisse und Kostüme.
Veranstalter: Gruppe Crescendo |
Mi
04.05.2005 |
Tagesfahrt nach
Amsterdam
"Teilnahme an den Feierlichkeiten anlässlich des 60.
Jahrestages der Befreiung von Faschismus und Okkupation in den
Niederlanden"
Auf Einladung niederländischer Antifaschistinnen und
Antifaschisten werden Mitglieder des "Antifaschistisches
Bündnisses 8. Mai 2005" aus Münster an den
Feierlichkeiten zum Jahrestag der Befreiung der Niederlande in
Amsterdam teilnehmen. Diese Fahrt ist auch für weitere
interessierte Personen offen. |
So
08.05.2005 |
18 Uhr
Zwinger (Promenade)
8. Mai 1945 – 8. Mai 2005
Kranzniederlegung zum Gedenken
an die Opfer des Nationalsozialismus
Die zu den eher kleinen und stillen Gedenkveranstaltungen
gehörende Kranzniederlegung beruht auf einer längeren
Tradition: Seit 1991 legt der Arbeitskreis "Rosa
Geschichten – Schwul-lesbisches Archiv Münster" am 8.
Mai (dem Jahrestag des Endes der nationalsozialistischen
Diktatur) am Zwinger einen Kranz nieder zum Gedenken an die
schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus mit der
Aufschrift "Den verfolgten Schwulen und Lesben –
gestern und heute", um an eine weithin vergessene
Opfergruppe der Jahre 1933-45 und an die immer noch
existierende Verfolgung von Schwulen und Lesben in weiten
Teilen der Welt zu erinnern. Seit dem Jahr 2000 ist auch die
VVN/BdA Münster beteiligt, wodurch sich das Spektrum
geöffnet hat. So haben in den letzten Jahren unter anderem
Vertreter des Widerstands der Jahre 1933-45 als Zeitzeugen bei
der Kranzniederlegung gesprochen.
Dem Niederlegen der Kränze folgen eine Schweigeminute und
kurze Redebeiträge.
Als Gastredner für die diesjährige Kranzniederlegung
haben zugesagt:
- Dr. Martina Ahmann, Habilitandin an der
Kath.-Theol. Fakultät der WWU Münster, freischaffende
Theologin und Referentin für Themen, die mit Bioethik und
Menschsein mit Beeinträchtigungen zu tun haben
- Roman Franz vom Landesvorstand
Nordrhein-Westfalen der Roma und Sinti in Deutschland,
Düsseldorf
- Ruth Frankenthal von der Gesellschaft für
christlich-jüdische Zusammenarbeit Münster
- Stefan Sudmann vom Schwul-lesbischen Archiv
Münster "Rosa Geschichten"
Für ein musikalische Begleitprogramm sorgen Regine
Gräber, Rainer Ortner und Sken Zannos ('Klaricordion')"
aus Münster.
Moderation und Einleitung: Stefan Proske von der
VVN/BdA Münster.
Veranstalter: Antifaschistisches Bündnis "08. Mai
2005" Münster; Schwul-lesbisches Archiv Münster
"Rosa Geschichten" |
Mo
09.05.2005 |
19.30 Uhr
Frauenstraße 24
Tabuisiert und unbeachtet:
"Kommunistischer Widerstand
im Münsterland ab 1933"
Der Widerstand von Kommunisten gegen den Faschismus ist in
der münsteraner Lokalgeschichte noch immer tabuisiert, oder
wird als bedeutungslos oder ineffektiv diffamiert.
Insbesondere dem katholischen Widerstand, um die umstrittene
Person des Kardinal v. Galen, wurde unverhältnismäßige
Bedeutung zuteil.
Der kommunistische Widerstand war opferreich und blutig. Er
wurde nicht getragen von bürgerlichen Eliten, sondern bestand
in der Regel aus Menschen, die in einfachen Verhältnissen,
als Notstands-, oder als Textilarbeiter im Münsterland
lebten. Sie sind in der Regel namenlos und unbeachtet
geblieben.
Die Veranstaltung wird in verschiedenen Beiträgen über
den kommunistischen Widerstand informieren und Personen des
Widerstandes Gesicht geben
Veranstalter: DKP Münster |
Sa
21.05.2005 |
20 Uhr
Aula der Evangelischen StudentInnen Gemeinde, Breul 43
Zeitzeugengespräch zum Thema "Gerechter Krieg?"
mit Kriegsdienstverweigerern der Alliierten im Zweiten
Weltkrieg
Am 8. Mai 2005 jährt sich zum sechzigsten Mal das Ende des
II. Weltkrieges, die Befreiung vom Nationalsozialismus. Dabei
wird wie an allen vorherigen Jahrestagen an die Schlachten des
Krieges und ihre Opfer erinnert. Und es wird daran erinnert,
dass der Sieg der Alliierten notwendig war, um Deutschland,
Europa und die Welt von Hitler zu befreien.
Erst in den letzten Jahren wird auch an die Menschen
gedacht, die sich dem Dienst in der deutschen Wehrmacht
widersetzt und dabei ihr Leben riskiert oder es verloren
haben. Weitgehend unbekannt ist, dass in Großbritannien und
den USA auch Menschen den Kriegsdienst verweigert haben. Und
zwar nicht, weil sie mit Hitlers Zielen sympathisierten,
sondern aufgrund ihrer christlichen oder ethischen
Überzeugung, die sie jeden Kriegsdienst ablehnen ließ.
An diesem Abend werden Georg Houser aus den USA - 89 Jahre
alt und Mitglied des Internationalen Versöhnungsbundes - und
ein britischer Kriegsdienstverweigerer in der ESG zu Gast
sein. Wir wollen der Frage nachgehen, warum sie die Teilnahme
an diesem "gerechtesten aller gerechten" Kriege
verweigert haben. Und wir möchten von ihnen hören, wie es
ihnen bei ihrer Kriegsdienstverweigerung und im Leben danach
ergangen ist.
Veranstalter: Referat für Frieden und
Internationalismus des AStA der WWU und der AK
Graswurzelrevolution in Kooperation mit der Evangelischen
StudentInnen Gemeinde |
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