In der heutigen Zeit, in der Kinder durch Medienkonsum ihre Umwelt eher sekundär erleben ist dies wichtiger denn je. Regen im Fernsehen ist nicht nass und Feuer nicht heiß. Unfälle bei Computerspielen tun nicht weh.
Primärerfahrungen im Sinne selbstständiger Entdeckungen und Aktivitäten sind jedoch von entscheidender Bedeutung für die kindliche Entwicklung – besonders im Bereich der Naturwissenschaften. Kinder, die Ihre Welt neugierig erforschen, werden kritik- und handlungsfähig.
Forscherwerkstätten an Grundschulen sind eine Bereicherung für das naturwissenschaftlich / technische Lernen in unseren Grundschulen.
Forscherwerkstatt ist mehr als nur ein Raum, in dem Kinder experimentieren und forschen können.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten durch das reichhaltige Material- und Medienangebot die Möglichkeit, Fragehaltungen aufzubauen und Lösungen selbstständig zu erarbeiten. Dabei werden sie durch Lehrkräfte, Studierende und deren Dozenten unterstützt.
Parallel zum Sachunterricht werden Unterrichtsinhalte vertiefend bearbeitet. Schülerinnen und Schüler können zu Themen, die sie besonders interessieren, weiterführende und ergänzende Fragestellungen bearbeiten.
Neigungen und Begabungen werden so gefördert.
Die Studierenden arbeiten mit kleinen Lerngruppen, das ermöglicht, die Interessen und Begabungen der Kinder zu erkennen und auszubauen.
Die Kinder lernen Methoden der „echten“ Forschung kennen. Es gilt, naturwissenschaftliche Phänomene zu beschreiben und zu beobachten, Veränderungen zu erkennen, Hypothesen zu bilden und Erklärungen zu finden. Das befähigt die Kinder dazu, Probleme systematisch anzugehen.
Ergänzend zum Unterricht, aber auch unabhängig von aktuellen Unterrichtsinhalten können Kinder im Rahmen der offenen Ganztagsschule in der Forscherwerkstatt arbeiten. Der Schulgarten z.B. bietet die Möglichkeit, Pflanzen kennen zu lernen und genauer zu beobachten. Hieraus ergeben sich dann neue Forscherfragen, die zu klären sind. Dafür ist Raum in der Forscherwerkstatt.
Die Forscherwerkstatt ist mehr als eine Ergänzung zum Schulalltag. Kinder können ohne Leistungsdruck ihren Ideen und Fragestellungen nachgehen. Fehler sind hier nicht nur nicht schlimm, sondern erwünscht, denn sie führen irgendwann, vielleicht, zu richtigen Ergebnissen. Und wenn nicht: Der Weg ist das Ziel.