Was blüht und schmeckt im Juni (Westfälische Nachrichten 30.06.2017)

Was blüht und schmeckt im Juni (Westfälische Nachrichten, 22.06.2017)

Die Eichendorffschule beteiligt sich am bundesweiten Tag des Schulgartens.

Von Andreas Hasenkamp

„Ich will auch arbeiten“, sagt Tristan und bekommt wie Max einen Spaten in die Hand. Im Schulgarten der Eichendorffschule muss die Erde zwischen Buschbohnen und Erdbeeren umgegraben werden, weiß Ulrike Liebig. Die prallen, satt-roten Beeren pflücken am bundesweiten Tag des Schulgartens einige der Mädchen. Motto war in Angelmodde: „Was blüht und schmeckt im Juni“. „Die Blüten sind nicht nur schön, die kann man essen“, sagt Liebig, zeigt auf die farbenprächtigen Blätter einer Taglilie und erstaunt Helga Runge, die Schulleiterin.

Eine Schar Viertklässlerinnen kommt, Finja, Ida, Anna, zwei Julias. Sie sind regelmäßig im Garten aktiv. Der sei etwa 450 Quadratmeter groß, ermittelt Liebig. Stauden und Gemüse beherbergt er, ein Biotop, ein Wildbienen-Hotel und ein Gewächshaus sowie der Komposthaufen.

Die Anfänge schuf 2002 Ludger Engbert, später kümmerte sich Anna-Maria Ittermann um den Garten. Ihr Wunsch nach einem Gewächshaus ging nach ihrem Weggang in Erfüllung. Derzeit wachsen hier Gurken. Der Garten sei „eine einzige Erfolgsgeschichte“, sagt Runge. Der Garten gehört zum Schulprogramm, besonders für Kinder mit Förderbedarf. Pflanzen und Pflegen, Regeln einhalten, Versteckenspielen im „Abenteuer-Dschungel“ mit Brennnesseln, mit Lehm „matschen“, Schatten finden im Weidengang, Ernten – der Garten soll nicht nur der Arbeit dienen.

Später tragen einige der Jungs und Mädels Gießkannen hin und her; der Boden ist auch hier trocken. Das Wasser reicht auch zum Abkühlen für die Beine, Füße und Hände, auch zum Säubern.

Liebig ist ein Glückstreffer. Sie arbeitet als Landschaftsgärtnerin und -architektin; einen Tag in der Woche wirkt sie seit sechs Jahren im Schulgarten und kümmert sich fast täglich ums Gießen. In kleinen Gruppen von drei bis vier Schülern können Kinder dabei sein und mitmachen. Unkrautjäten steht nicht auf dem Programm, denn Liebig hat Sorge, dass die Kinder es nicht vom Bewahrenswerten unterscheiden können.

Man hoffe, dass etwas „in die Kinder einsickert und etwas Gutes bewirkt“, sagt Runge.

Zweimal im Jahr packen Eltern mit an, machen den Garten winterfest und frühlingsfein.

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