Optisch vergrößernde Sehhilfen

Als einfachste Hilfsmittel bieten sich Lupenbrillen an. Das sind verstärkte Lesebrillen, mit 1,5 bis 2facher Vergrößerung. Der Leseabstand ist damit allerdings deutlich kürzer als mit der normalen Lesebrille: Bei 1,5facher Vergrößerung sind das ca. 17 cm von der Brille bis zur Zeitung, bei 2facher nur noch ca. 12 cm. Wird dieser verkürzte Abstand beim Lesen nicht eingehalten, ist das Sehen mit dieser Brille extrem schlecht. Man muss bewusst üben, um mit dieser Brille zurecht zu kommen.

Die Gruppe der Leselupen bietet die vielseitigsten Formen und kann so auf  die unterschiedlichsten individuellen Beanspruchungen eingehen. Für alle Leselupen gilt: Je höher die Vergrößerung sein soll, um so kleiner wird (um störende Abbildungsfehler zu vermeiden) ihr Durchmesser. Deshalb sind sie nur bis zu höchstens einer ca. 5fachen Vergrößerung einzusetzen. Es gibt sie als in der Hand zu haltende Handlupen, als Aufsetzlupen, die auf die Zeitung aufgesetzt werden – mit und ohne integrierte Beleuchtung. Darüber hinaus gibt es eine Fülle an Lupen, die für spezielle Verwendungszwecke optimiert sind, z.B. die komfortablen Handleuchtleselupen, die bequem in die Jackentasche passen und zum Lesen von Kleinigkeiten wie Kontoauszügen, kurzen Zeitungsnotizen und Preisauszeichnungen eingesetzt werden können. Hier ist eine umfassende Beratung nötig, um die dem sehbehinderten Menschen und seinen Anforderungen angepasste Lupenart zu finden.

Fernrohrlupenbrillen liefern höhere Vergrößerungen – bis hin zu ca. 16fach. Diese aufwendigen optischen Systeme werden in eine besonders stabile Brillenfassung eingebaut. Mit steigender Vergrößerung nimmt auch hier der Arbeitsabstand ab - allerdings deutlich geringer als bei den Lupenbrillen. Man kann die Fernrohrlupenbrillen auch für die Ferne, z.B. zum Verfolgen des Fernsehprogramms, benutzen. An den Gebrauch und die Anpassung stellen diese Vergrößernden Sehhilfen die höchsten Ansprüche. Längst nicht jeder kommt mit ihnen gewinnbringend zurecht.
Fernsehbrillen sind einfacher konstruierte und leicht zu benutzende Fernrohrbrillen, die man selbst auf die unterschiedlichsten Entfernungen zum Fernsehgerät scharf einstellen kann.

Alle bisher genannten optischen Hilfsmittel sind für die Nähe, z.B. für’s Lesen und Fernsehen geeignet. Für die wirkliche Ferne, also im Freien, z.B. auf der Straße, gibt es Monokulare. Das sind Fernrohre, die für die Benutzung mit nur einem Auge entwickelt sind. Sie können nicht dynamisch eingesetzt werden, also nicht während des Gehens oder zur Beobachtung sich schnell bewegender Objekte, wie z.B. Busse oder Straßenbahnen. Vielmehr dienen sie in Ruhe zur Orientierung in der Umgebung, z.B. um Schilder, Straßennamen oder Schaufensterauslagen zu erkennen. Ihr Gebrauch muss längere Zeit geübt werden, damit sie sicher eingesetzt werden können.