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Buch des Monats: Regine Hildebrandt

– Thema des Monats –

Einführung und Gesprächsleitung: Prof. Menne

Regine Hildebrandt

Man könnte gegenwärtig wieder einmal meinen, Politik sei „ein schmutziges Geschäft“. In einer Untersuchung zu Politik-Bildern Jugendlicher stimmten viele der Befragten dem Satz zu: „Mehr Putzfrauen in die Politik! Die sind an schmutzige Geschäfte gewöhnt.“

Regie Hildebrandt war dagegen der Meinung, wer in die Politik gehe, brauche moralische Unbestechlichkeit, ein Gefühl für Machtmissbrauch und Vetternwirtschaft, unbedingte Offenheit für Kritik und ein dickes Fell. Das vor allem. Aber auch kompromissbereite und –suchende Beweglichkeit und eine gute Nase dafür, wenn Kompromisse „faul“ werden. Sie war sicher: „Politik geschieht schon gar nicht dort, wo man sich den Hintern plattsitzt“. Sie sprach, wie sie es empfand: „Ich interessiere mich nicht für Politik, nur für Menschen und ihre Schicksale“ (durchaus auf dem Hintergrund der Bergpredigt). Sie fühlte sich als Anwältin der „Ossis (die heute noch daran leiden, dass sie nicht „vereinigt“ worden sind, sondern weitgehend „angeschlossen“ zu den Bedingungen der „Wessis“).

R.G. wusste, dass Politiker nicht zuerst sehen sollten, beliebt zu sein, nicht anzuecken.

„Wie ick det finde, Deutschlands beliebteste Politikerin zu sein? Jarnich find ick det. Wenn se alle verschissen haben, muss ja eener nach oben.“

R.G. war eine Mutmacherin; es wäre gut, sie wäre noch in der aktiven Politik. Sie starb 2001mit 60 Jahren an Brustkrebs (auch in ihrer Krankheit war sie beispielhaft).

Wir werden uns (kurz vor der Wahl) auch darüber unterhalten, wie wir Politik verstehen, und darüber, wie für uns eine gute Politik aussehen müsste. Und wir werden uns versichern, wie wir uns ein friedvolleres, freudvolleres, „langweiligeres“ Jahr 2025 vorstellen.

Donnerstag,

20. Februar 2025

10.00 Uhr